26 juillet 2018

Der Mensch ist ein unsicheres Lebewesen

Der Mensch ist ein unsicheres Lebewesen. Beim Tier sind die Instinkte und die Umwelt, an die es sich anpaßt, eng miteinander verbunden. Das Tier ist ein Bündel von Antworten. Der Mensch ist ein Bündel von Fragen. Seine Aktion paßt sich der Umwelt nicht an: sie verwandelt sie. So sehr, daß der Mensch niemals im vollen Gleichgewicht mit der Natur ist.
Es gibt keinen erbarmungsloseren Zwang als den einer Freiheit, die zur Ware und zur Institution eingefroren ist. Wir werden gelenkt von einer Wirtschaft des Wachstums, von einer Technik der Macht.
Atombomben herstellen,... Menschen, deren biologischer Verfall unaufhaltsam ist, am Leben - am Vegetieren erhalten; morgen vielleicht die Erbmasse manipulieren... Nichts davon ist in sich ein absoluter Wert.
Jeder von uns ist für die Schöpfung persönlich verantwortlich.

Roger Garaudy, Menschenwort (1975)


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Seinen letzten Kampf mußte Lenin gegen die Bürokraten eines Apparates führen, der sich anmaßte, den Sozialismus FÜR das Volk und nicht DURCH das Volk zu schaffen...
Ein Historiker des Christentums sagte von den ersten Christen: Sie erwarteten die Rückkehr Christi, gekommen ist die Kirche.
Auf unsere Zeit übertragen könnte man sagen: Die Oktoberrevolutionäre wollten die Befreiung der Arbeiter durch die Arbeiter; gekommen ist die Partei.

Das Fernsehen kann einem Regime die Maske der Demokratie aufsetzen, während in Wirklichkeit eine versteckte Diktatur wirtschaftlicher oder politischer Kräfte herrscht, die dieses Medium in der Hand haben und sich seiner zur Präparierung der Geister bedienen, im Westen wie im Osten.

Roger Garaudy, Menschenwort
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Solange der Profit das wichtigste Stimulans der Expansion bleibt, ist eine auf den Menschen ausgerichtete Planung nicht möglich, denn die Befriedigung der privaten Bedürfnisse, so künstlich und sogar schädlich sie auch sein mögen, kommt immer vor der Befriedigung der sozialen Bedürfnisse und der Forderung des Menschen.
Die Endziele der Arbeit auf nationaler Ebene können nicht "von oben" und "von außen", also von übermächtigen Gruppen festgesetzt werden, die im Besitze der Reichtümer sind und die Freiheit haben, dort zu investieren, wo der Profit am größten ist.

Roger Garaudy, Menschenwort (1975)
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Ein echter Dialog der Zivilisationen ist nur möglich, wenn ich den anderen Menschen und die andere Kultur als einen Teil meiner selbst betrachte, der mir eigen ist und mir sagt, was mir fehlt.
Wir entdecken die Zukunft nicht, wie Christoph Columbus Amerika entdeckt hat. Wir haben sie nicht zu entdecken, wir müssen sie erfinden.
Die Geschichte...ist nicht nur eine bereits existierende, von uns nur zu analysierende Realität, sondern ein begonnenes Gedicht, das wir zu gestaltenhaben.
Hoffnung ist...die kämpferische Vorwegnahme der Zukunft. Mit dem Auftauchen des Projekts wird der Mensch geboren.
Das kapitalistische System genießt den traurigen Vorzug, das einzige gesellschaftliche System in der Geschichte zu sein, das nicht auf ein bewußtes Zivilisationskonzept zurückgeht.
Roger Garaudy, Menschenwort

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Ein Glaube an Gott, der nicht den Glauben an den Menschen einschließen würde, wäre Flucht, Opium;
ein Glaube an den Menschen, der sich nicht dem öffnen würde, was im Menschen über den Menschen hinausführt, würde seine spezifisch menschliche Dimension verstümmeln: die Transzendenz.
Der Kapitalismus hat eine Gesellschaft ohne menschliche Zielsetzung entstehen lassen, deren eigentlicher, wenn auch versteckter Gott ihr eigenes wildes Wachstum ist.
Die Offenbarung (Offenbarung 21,1) sagt nicht, daß der Himmel an die Stelle der Erde treten werde, sondern daß ein neuer Himmel und eine neue Erde heraufkommen werden.
Es geht weder darum, der Erde den Rücken zu kehren, um dem Himmel zuzustreben, noch die Zeit zugunsten der Ewigkeit aufzugeben. Es ist Plato, der dies sagt, nicht die Bibel.
Wenn eine Kirche...glaubt, das sichtbare Bild der Stadt Gottes zu sein, wenn eine Monarchie sich als "von Gottes Gnaden" bezeichnet, wenn der Kapitalismus behauptet, ein "Naturgesetz" zu vollziehen, wenn ein Stalinismus vorgibt, den Sozialismus zu verkörpern, dann verlieren durch einen solchen Dogmatismus eine Gesellschaft oder ein politisches System ihre wesentlichste menschliche Dimension: die Möglichkeit, über sich hinauszugelangen.
Es bedurfte der Lehre des Marxismus, um die Christen wieder dazuzubringen, sich mit der irdischen Zukunft zu beschäftigen.
Roger Garaudy, Menschenwort


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